Deutsch

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Deutsch an der Fichtnergasse bedeutet nicht nur Rechtschreibung und Grammatik lernen, Texte lesen und selbst schreiben, sondern so viel mehr, da gerade der Deutschunterricht die Möglichkeit zur Vernetzung mit anderen Fächern und Sachbereichen bietet und besonders hier aktuelle gesamtgesellschaftliche Entwicklungen ihren Platz finden.
Deutsch an der Fichtnergasse bedeutet also unter anderem:

  • Leseförderung (Schwerpunkt in der 1. Klasse)
  • Rechtschreibtraining, Sprachbetrachtung / Grammatik (Unterstufe)
  • Schulung des Hörverständnisses
  • Kreative und kritische Auseinandersetzung mit literarischen Texten und Sachtexten
  • Erweitern und Festigen des Wortschatzes, Ausdrucks- und Stilübungen
  • Sprechen mit anderen und vor anderen: Argumentieren, Diskutieren, Präsentieren
  • Schreiben: Produktion verschiedener Textsorten, Trainieren verschiedener Schreibhaltungen (Erzählen, Berichten, Beschreiben, Zusammenfassen, Appellieren, Argumentieren, Analysieren, Interpretieren…)
  • Grundzüge der Literaturgeschichte (Oberstufe)
  • Lesungen von bekannten Autorinnen und Autoren
  • Entwickeln von Medienkompetenz
  • Projekt „Zeitung in der Schule“
  • Radioworkshops
  • Besuch von Messen und Ausstellungen, z.B. Buch Wien
  • Partner-, Gruppen und Projektarbeiten
  • Theater- und Kinobesuche

… und vieles mehr…

Kreatives Rezept

Aufgabe: Verfasse für Junghexen und Junghexer ein (erfundenes) Rezept für einen Trunk, der ewige Jugend bewirkt! Schreibe eine genaue Zutatenliste (mit Mengenangaben) und die Kochanleitung. Form: Passiv (2D, Prof. Schweizer)
Zutaten: ein Liter Gurkensaft, geriebene Chillischoten, zwei Esslöffel Wolfsblut, ein aufgeweichtes Gehirn, vier geraspelte Krötenaugen, ein Apfel, zwei Menschentränen.
Der Gurkensaft wird mit den geriebenen Chillischoten in einen Kessel gegeben. Es wird zehn Minuten gekocht. In der Zwischenzeit wird das aufgeweichte Gehirn, je größer, desto länger die Wirkung, in eine Schüssel gelegt und zerstampft. Sei sorgfältig! Das Wolfsblut wird in je einem Teelöffel hinzugefügt. Das werden circa 10 Teelöffel sein. Danach wird die Flüssigkeit im Kessel fertig sein. Der Kessel wird abgenommen und zu einem geräumigen Platz gebracht. Der Apfel, ein Brett und ein Messer werden mitgenommen. Der Apfel wird in zehn gleichgroße Teile geschnitten und so lange stehengelassen, bis er braun ist. Erst dann wird er in die Mischung geschüttet. Nun werden die geraspelten Krötenaugen in den fast fertigen Trank dazugefügt. Die letzte Zutat, also die zwei Menschentränen, wird hineingeträufelt. Es wird ein kleines „Peng“ ertönen, wenn du alles richtig gemacht hast. Noch eine Warnung: Der Trank darf nur um Mitternacht bei Vollmond getrunken werden!

Gutes Gelingen wünscht Vivica M.!

Deutsch-Unterricht in der 7.Klasse

Aufgabe: Verfasse, ausgehend von Goethes Prometheusgedicht, einen Antwortbrief von Zeus an Prometheus (Prof. Braun)

ZEUS‘ ANTWORT AN PROMETHEUS

Ach Prometheus!
Du sprichst so wild und überzeugt
Direkt aus deinem Herzen,
Als wär bevor du kamst
Noch niemand jung gewesen.
Auch Arroganz und Torheit sind nicht unbekannt,War ich doch selbst ein junger Mann,
Als ich, von Letzt‘rem übermannt,
Dich, mein Abbild, schuf.
Und fragst du dann:
„Ich dich ehren? Wofür?“
So fragt dein Spiegelbild zurück,
Mit demselben sturen Blick.
Du magst vielleicht die Augen schließen,
Doch verschwinden wird es nicht.
Und ebenso verhält es sich,
Wenn du dein Vorbild leugnest:
Mich.
Doch dies bestätigt nur mein Werk,
Ein Abbild meiner selbst zu schaffen,
Voller Stolz und Schaffensdrang
Und Willen nach Besonderheit.
Du spottest meiner Lust
An der Vergötterung,
Doch frag ich nun:
„Warum hast du dich mir widersetzt?“
Du magst dich unterscheiden,
Doch hierbei ist jeder gleich.
Du weißt genau, die erste Silbe
Der Unbesiegbarkeit
Ist allzu leicht vernichtet,
Wenn man keinen Grund
Zur Hoffnung gibt.
Ob Menschen hoffen,
Oder nicht,
Das hat niemand in der Hand,
So schimpf dein Abbild
Und nicht mich.
Was du auch tust,
Ich seh mich selbst in dir.
Und irgendwann ist es soweit,
Dass du erkennst:
Ich liebe dich,
Wie du dich selbst zurzeit.
(Cosma, 7B)

Stilebenen: Einen Text umschreiben – Einige gelungene Versuche der 5B (Mag.a Sigrid SINDHUBER)

Ausgangstext:

Im Autobus der Linie S, zur Hauptverkehrszeit. Ein Kerl von etwa sechsundzwanzig Jahren, weicher Hut mit Kordel anstelle des Bandes, zu langer Hals, als hatte man daran gezogen. Leute steigen aus. Der in Frage stehende Kerl ist über seinen Nachbarn erbost. Er wirft ihm vor, Ihn jedesmal, wenn jemand vorbeikommt, anzurempeln. Weinerlicher Ton, der bösartig klingen soll. Als er einen leeren Platz sieht, stürzt er sich drauf. (Raymond Queneau)

Untere Stilebene:

Im S-Bus, zur Hauptzeit. Ein 26-ig jähriger Knacker mit einem Hut, der was a Kordel hat statt a Schnürdl und einen langen-lulatsch-Hals, als ob man dran gezogen hätt. Leitln steign aus. Der Haberer von zerst is auf seinen vis-a-vis angefressen, weil er sagt, dass immer, wenn er vorbeikommt, ihn anstoßt. Flennender Ton, der eigentlich sauer klingen soll. Wie er einen freien Sessel sieht, haut er sich drauf. (Christine, Veronika)

Gehobene Stilebene:

Ein Mann, des Lebens noch nicht erfahren, befindet sich ein einem zweispurigen, motorisierten Gefährt des öffentlichen Verkehrs. Des Mannes Haupt wird durch einen Hut geziert. Der Reisende, erzürnt über seinen Nachbarn, aufgrund von physischen Beeinträchtigungen seines Daseins, nimmt das Angebot einer unbesetzten, komfortablen Sitzgelegenheit in Anspruch. (Sonja, Katharina)

Poetischer Versuch:

Im Autobus der Linie S
befand sich eine Gestalt
sechsundzwanzig Jahre alt.

Dieser Mann mit weichem Hut,
war wegen seines Nachbarn voller Wut.

Er stößt ihn bei jedem halt an,
weil er eben nicht anders kann.

Der Grund sind die Leute, die passieren,
die ihn dazu anregen, das Gleichgewicht zu verlieren.

Der Mann, etwa sechsundzwanzig Jahre alt,
beschimpft die neben sich gestandene Gestalt,
in einem weinerlichen Ton, der bösartig klingen soll,
das fand sein nach Nachbar nicht so toll.

Als er einen leeren Platz sieht,
wusste der Beschimpfte nicht, wie ihm geschieht,
er sah nur den Erbosten sich stürzen darauf,
darum drückte er auf den Knopf, der die Tür macht auf,
und stieg beim nächsten Halt unter viel Applaus

AUS.
(Jacob, Tesi, Yousef)

Zusätzlich zum stundenplanmäßigen Deutschunterricht gibt es an unserer Schule noch folgende Angebote:

  • Lesetraining und Lernen Lernen (1. Klasse)
  • Unverbindliche Übung LRS Training
  • Unverbindliche Übung Deutsch als Zweitsprache
  • Wahlpflichtfach Deutsch (6.-8. Klasse; Schwerpunkt: Literatur und Film)

Lesefreude und vernetzte Informationsverarbeitung mit „JÖ“ und „TOPIC“

Monat für Monat bieten die Zeitschriften (für SchülerInnen der 5. bis 8. Schulstufe) des Buchklubs der Jugend in Kooperation mit dem Jugendrotkreuz altersgemäß aufbereitete tagesaktuelle Informationen zu einer bunten Vielzahl interessanter Themen: Von politischer Bildung über Gesundheitserziehung, Landes- und Kulturkunde, interkulturellem Lernen, musischer Bildung, Umwelterziehung, Rechtskunde usw. reicht hier der große Bogen.
Neben der Nutzung zur Allgemeinbildung leisten diese Monatszeitschriften auch einen lustbetonten Beitrag zur Leseerziehung in Form von monatlichen Leserallyes, somit erfolgt das Training zum sinnerfassenden Lesen regelmäßig in spielerischer Form. Daneben bieten die einzelnen Rubriken mit ihren fachlich sehr interessanten Informationen eine lebendige Ergänzung zu den Lehrbüchern..
Speziell sei auf die Nutzbarkeit für den Englischunterricht hingewiesen, da jedes Heft über einen eigenen Abschnitt dafür verfügt.

Deutsch als Fremdsprache

An unserer Schule gibt es verschiedene DAZ/DAF Kurse für Kinder, die Deutsch als Zweitsprache lernen. Dabei gibt es einen Unterricht für Schüler:innen mit schon geringen Deutschkenntnissen, aber auch für jene, die bereits fortgeschrittenere Grundkenntnisse der Deutschen Sprache besitzen. Wir vermitteln den Schüler:innen Kenntnisse der Deutschen Grammatik, auch Rechtschreibung im Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen und arbeiten auch altersübergreifend und spezifisch fördernd,  zum Beispiel in der Vorbereitung für Schularbeiten oder wenn Fragen zu Hausaufgaben auftauchen. Dazu verwenden wir auch Lernspiele im Internet, um das Lernen auch kreativ und anschaulich zu präsentieren.
Kursleiter:innen: Prof. Andrejic Stefan und Prof. Sunario Elisabeth

AO Unterricht

Weiters gibt es einen Förderunterricht für außerordentliche Schüler:innen, für ukrainische Kinder oder Kinder, für die Deutsch als Fremdsprache ganz neu ist, in dem die Grundkenntnisse der Deutschen Sprache angeeignet und trainiert werden. Wir arbeiten strukturiert nach Inhalten zur guten Praxis der Deutschen Sprache mit Hilfe von A1 und A2 Kursen. So werden Wortschatz, Basisgrammatik, Aussprache und Redegewandtheit trainiert. Da eine Lehrkraft auch Russisch spricht, wird der Unterricht dadurch optimiert.
Sprachtrainer:nnen: Prof. Zimmermann und Prof. Sunario

Lesen geht uns alle an!
Lernen ist eng verknüpft mit Lesen.
Das Lesen eines jeden Textes ist wichtig.
Lesestrategien können erlernt werden.
Richtiges Lesen kann man lernen.

So schließt sich der Kreis. Gerade leseschwache oder von (plötzlicher?) Leseunlust befallene Schüler und Schülerinnen müssen unterstützt werden – darüber sind sich alle einig. Lesen als Fähigkeit ist somit unumstritten. Das Verstehen eines Textes hat nicht nur mit dem Fach Deutsch zu tun, wo u.a. gemeinsam Bücher gelesen und besprochen werden, sondern mit jedem Schulfach. Ein jedweder Artikel zu einem beliebigen Thema muss gelesen, begriffen und behandelt werden – und zwar möglichst rasch. Dass dies nicht immer leicht ist, steht außer Frage. Gerade deswegen ist die Kernkompetenz Lesen ein dringliches Anliegen aller und wird unterstützt, wo Förderung notwendig ist.
So konzentriert sich diese unverbindliche Übung einerseits auf die allgemeine Förderung der Lesemotivation, indem zum Beispiel Lieblingsbücher vorgestellt und Mitschüler und –schülerinnen auf diese Weise animiert werden, ein neues Buch zur Hand zu nehmen und zu schmökern oder es gar zu lesen. Andererseits werden detaillierte Übungen gemeinsam durchgenommen, um die Schnelligkeit zu verbessern, den Blick für das Wesentliche in einem Text zu schärfen und Lesestrategien kennen zu lernen bzw. schlussendlich erfolgreich anzuwenden. Ein zusätzliches Training, das sich mit Sicherheit lohnt!

Mag. K. SCHWEIZER

Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel
zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.
Aldous Huxley

WAS ERWARTET DICH IM WAHLPFLICHTFACH DEUTSCH?

Wenn du…
… dich für Literatur und Film interessierst…
… gerne liest…
… neugierig bist und neue Texte und Filme kennenlernen möchtest…
… bereit bist, dich aktiv zu beteiligen (durch Mitdenken, Mitdiskutieren, Mitmachen)…
… gerne mit anderen über Bücher und Filme diskutierst (und zwar ausführlicher als im Vormittagsunterricht)…
… dann bist du hier richtig!

Es erwarten dich…
… zwei zusätzliche Stunden Gelegenheit, dich mit Literatur und Film zu beschäftigen…
… eine Vertiefung des Vormittagsunterrichts…
… mehr Gelegenheit zu Kino- und Theaterbesuchen…
… stärkere Berücksichtigung eigener Interessen…
… gemeinsames Festlegen, welche Bücher wir lesen…
… viel Diskussion…
… die Gelegenheit, interessante Filme zu sehen…

Wichtig: Das Wahlpflichtfach Deutsch dient NICHT als Nachhilfeunterricht für das Hauptfach, sondern ist für besonders interessierte Schüler(innen) gedacht!
Der Lehrplan wird (nach gesetzlich vorgegebenen Grundsätzen) individuell und im Einvernehmen zwischen Lehrer und Schüler(inne)n erstellt. Ein ausgewogenes Verhältnis von deutsch- und fremdsprachiger Literatur wird angestrebt. Besonderes Augenmerk wird auf die Medienerziehung gelegt, da gerade dafür im Hauptfach oft nicht genügend Zeit bleibt (> mündige Filmkritik, Filmgeschichte, Technik, …).

Zur Illustration – Themen aus den letzten Jahren

Dinggedichte: Liebes- und Hasstexte über Alltagsgegenstände

Literarische Texte müssen nicht immer nur zu den großen Themen der Menschheit verfasst werden (Liebe, Tod, Sonnenuntergänge). Rainer Maria Rilke etwa schrieb große Gedichte über kleine, unscheinbare Gegenstände. – Was Rilke darf, das dürfen die Schüler*innen vom Wahlpflichtfach Deutsch schon lange. Und so wurden Alltagsgegenstände erwählt, um in literarischen Werken unsterblich zu werden, bevorzugt in Liebes- oder Hassgedichten. In kurzer Zeit entstanden wunderbare Gedichte und Miniaturen über einen Taschenrechner, einen Basketball, ein Buch, einen Blumenstock, ein Tafeltuch, eine Wand, eine Holzpuppe oder eine Tür. Einige Schüler*innen sind sogar bereit, ihre Werke mit der Menschheit zu teilen.

(Michael Scherzer)

Oh, du grandioser Taschenrechner,
hast mich mehrmals vor dem Grauen bewahrt,
was eine heldenhafte Tat.
Ohne dich wär‘ ich schon längst verloren,
würde bereuen, dass ich geboren.
Du stehst mir in Prüfungssituationen tatkräftig bei.
hätt‘ ich dich nicht, wären die Matheaufgaben schwer wie Blei.

Du kannst alles und noch viel mehr,
deshalb schätze ich dich so sehr.
wir gehen gemeinsam durch dick und dünn
und schaffen es bis zur Matura hin.
Ich bin aus tiefstem Herzen dankbar für deine Existenz,
diese ist meine Lebensessenz.
Keine Matheaufgabe will ich ohne dich bestreiten,
ich weiß, ich könnte mich nicht beweisen.

Eines Tages wird unsere Zusammenarbeit auseinanderbrechen,
jedoch werd‘ ich dich behalten, das kann ich dir versprechen.
Als Erinnerung an unsere tolle Zeit
halt ich dir einen warmen Platz im Keller bereit.
ich wird dich ehren bis ans Lebensende,
von dir schwärmen, klatschend in die Hände.
meinen Kindern und Enkeln werd‘ ich von dir berichten,
wir werden eine Gedenkstätte für dich errichten.
(Aleyna I.)

Verflucht seist du, du raue Wand,
denn blutig schlägst du meine Hand.
Nun werden sie dich aus deinen Wurzeln reißen,
da dachte ich mir geh doch nicht von mir.
Obwohl dein Anblick an einem Sommerabend,
oft Freude und Glück versversverstrahlte,
findest du nun hier dein End´.
Verlass mich nicht, vertraute Wand.
(Tobias M.)

 

Vor kurzem vom Balkon getragen,
sodass die Kälte nicht zerstört
deine bald bunt blühenden Farben.

Nun bist du hier
und blühst mir bunt
am Fensterbrett des Zimmers.
Deine Blüten sanft
und doch so stark in Farben:
von innen weiß, nach außen rot,
wie Blut am Winters Boden.

So wirst auch du sie bald verlieren
die Wärme dir entzogen.
So wird der Tag dann unerträglich,
der Nacht in Farben gleichend.
Dann werd‘ ich sitzen und mich sehnen
deine Farben wieder zu sehen
am nun leeren Fensterbrett.

Dein Geruch wird mir leicht schweben
in den Tiefen meiner Träume
mich mit Freude dann umgeben
und als Falle sich ergeben.
So wird mein Kopf entschwinden
aus dem Land der ew’gen Träume
und zum Fensterbrett sich kehren,
dass noch weiter leer besteht.

Wo bist du nur,
die mir versprach zurückzukehren?
Wo bleibst du nun,
die Wärme doch längst eingetreten?
Der Tag sich zieht,
ich warte nur auf eine deiner Blüten:
von innen weiß, nach außen rot,
wie Blut am Winters Boden.

Auch wenn du nun nicht wiederkehrst,
so weiß nur ganz bestimmt,
dass die Erinnerung bleibt für immer
der weiß-roten Blüten Bild.

(Malgorzata J.)

Bücher:

Perutz: Nachts unter der steinernen Brücke
Figueras: Kamtschatka
Oe: Reißt die Knospen ab…
Nabb: Cosimo
Nesser: Kim Novak badete nie im See von Genezareth
Grass: Katz und Maus
Schnitzler: Fräulein Else
Glattauer: Darum
McCarthy: Die Straße
Roth: Die Kapuzinergruft
Mann: Tod in Venedig
Zweig: Brennendes Geheimnis
Aichinger: Die größere Hoffnung
Haas: Das Wetter vor 15 Jahren
Garcia Marquez: Chronik eines angekündigten Todes
Kleist: Das Erdbeben von Chili
Vargas Llosa: Tod in den Anden
Galloway: Der Cellist von Sarajevo
Hoffmann: Der Sandmann

Filme:

Gattaca
Die zwölf Geschworenen
O Brother, Where Art Thou?
Das weiße Band
Central Station

Themen:

Die Sprache der Werbung
Die wahre Liebe
Der Mohr in der Literatur (Rassismus)
Geschwister als Thema der Literatur
Die Odyssee in Literatur und Film
Kinderliteratur
Dialekt-Literatur
Märchen
Übersetzungen
Lyrik aus Wien (Jandl, Artmann…)
Schreiben nach der (und über die) Shoah
Thomas Bernhard
Literatur aus Galizien und der Bukowina
Literatur und Orient
Film: Technik, Kameraperspektive

… sowie Theaterbesuche, Lehrausgänge (Literaturhaus, Ausstellungen) und vieles mehr!

Mag. Michael Scherzer

Lost in Translation? Ein (Rück-)Übersetzungsprojekt im Wahlpflichtfach Deutsch

(Ein sanftes Rot erfüllt mich ganz <> soll die Rote mich ersäufen)

Begonnen hat es ganz harmlos, mit einer Doppelstunde zum Thema „Übersetzungen“ im Wahlpflichtfach Deutsch. Wir lachten über Fehlübersetzungen auf Speisekarten (Aus „Schweinelendchen“ etwa war „Pig miserable little“ geworden!) und stellten uns die Frage, was eine gute Übersetzung auszeichnet. Von Profis wird als Qualitätskontrolle eine Rückübersetzung vorgeschlagen: Ein aus der Sprache A in die Sprache B übersetzter Text wird wieder in die Sprache A rück-übersetzt. Anschließend vergleicht man den ursprünglichen und den rückübersetzten Text – im Idealfall sollten sie identisch sein.
Da wurde die Idee geboren, die schließlich zum Langzeit-Projekt des Jahres 2015/16 werden sollte: Der Lehrer wählte ein Gedicht aus („Mählich durchbrechende Sonne“ von Arno Holz), das von einer Schülerin ins Englische übertragen wurde. Die nächste Schülerin, die nur die Übersetzung kannte, übertrug den Text zurück ins Deutsche. Und so ging es weiter: Deutsch > Englisch > Deutsch > Französisch > Deutsch usw. Insgesamt 21mal wurde das Gedicht (rück-)übersetzt, wobei jede/r Übersetzer/in immer nur die unmittelbare Vorgängerversion vor sich hatte.
Das Ergebnis hat uns alle überrascht: Fast jeder Fehler, jeder Zufall, der passieren konnte, ist auch passiert. Nach atemloser Lektüre, ungläubigem Kopfschütteln, heftigen Lachanfällen und genauen Vergleichen konnten wir als Erkenntnisse festhalten:

  • Mehrfachbedeutungen von Wörtern führten zu Bedeutungsverschiebungen,
  • Satzstellung, Klang, subtile Nuancen und die Formatierung des Originals gingen komplett verloren,
  • Auslassungen im Original wurden ergänzt,
  • unlesbare Handschriften führten zu fehlerhaften Übersetzungen,
  • am ehesten erhalten blieben die Nomen des Originaltextes.

Am spannendsten war vielleicht die Veränderung der Stimmung: Aus subtilen, atmosphärischen, gefühlvollen Versen („ein sanftes Rot erfüllt mich ganz / und / deutlich … spür ich … wie die / Sonne / mir durchs Blut / rinnt“) wurden letztlich brutale Kämpfe auf Leben und Tod („Soll die Rote mich ersäufen / und die Sonne füllen, / sodass Schritt für Schritt mein Blut vergiftet wird“). Schwer Übersetzbares wurde umgedeutet oder gleich eliminiert: „Ein / weites, schütteres, / lichtwühlig, lichtblendig, lichtwogig / zitterndes Weiß“ wurde am Ende zu „Ein Atemzug, so angenehm und rein“.

Something is always lost in translation. („Etwas ist immer verloren in Übersetzung.“)

Und hier sind sie, erstmals publiziert: Version 1, Version 11 und Version 22, in Gegenüberstellung:

Version 1 (von Arno Holz):

Mählich durchbrechende Sonne

Schönes,
grünes weiches
Gras.

Drin
liege ich.

Inmitten goldgelber
Butterblumen!

Über mir … warm … der Himmel:

Ein
weites, schütteres,
lichtwühlig, lichtblendig, lichtwogig
zitterndes
Weiß,
das mir die
Augen
langsam … ganz … langsam
schließt.

Wehende … Luft … kaum merklich
ein Duft, ein
zartes … Summen.

Nun
bin ich fern
von jeder Welt,
ein sanftes Rot erfüllt mich ganz,
und
deutlich … spür ich … wie die
Sonne
mir durchs Blut
rinnt.

Minutenlang.

Versunken
alles … Nur noch
ich.

Selig!

Version 11:

Schöne,

ich stehe auf weichem, grünem Gras,

inmitten goldener Butterblumen,

über mir der warme, strahlende Himmel:

eine große, weiße Weite, die meine Augen langsam schließt,

erschöpfend langsam.

Ein Duft, kaum wahrzunehmen; der Wind, ein summender Ton

… weich und sanft.

Weit entfernt von dieser Welt,

will ich mit fließendem Rot gefüllt sein,

… und ich fühle…

Die Sonne, die mein Blut erhitzt…

Sie bleibt.

Alles wird zu Gras,

aber ich bleibe

wohl und wahrhaftig erfüllt.

Version 22:

Gut,

der Blick auf die herrliche Wiese,

in der Mitte eine goldene Blume

und auf mir selbst ein warmer Himmel, aufgeklärt.

Ein Atemzug, so angenehm und rein,

er schließt langsam meine Augen.

Langsam fühlt es sich anstrengend an.

Ein Geruch, schwer zu definieren.

Wer wird menschlich zuhören, weich und zufrieden,

Meilen entfernt von meiner eigenen kleinen Stadt.

Soll die Rote mich ersäufen und die Sonne füllen,

so dass Schritt für Schritt mein Blut vergiftet wird.

Ich bleibe.

Alles wird gleich sein, auf der Erde

und eins mit der Wiese,

aber ich werde bleiben,

gut und zufrieden.

Wahlpflichtfach Deutsch 2015/16, Statements von Schüler/inne/n

(Die Rechtschreibung wurde sanft überarbeitet…)

„Colonia Dignidad“   Hanni (7C)

Im Wahlpflichtfach Deutsch liest man nicht nur erstaunlich gute Bücher, sondern lernt auch viel für die Allgemeinbildung dazu. Zum Beispiel beschäftigten wir uns mit Colonia Dignidad und sahen den gleichnamigen Film mit Daniel Brühl und Emma Watson. Zuvor hatte ich noch nichts von dieser Sekte gehört, wodurch mich dieser Film noch mehr erschütterte …

„Der Gott des Gemetzels“   Kathi (7C)

Das ganze Schlamassel beginnt mit einer unschuldigen und gewöhnlichen Rauferei zwischen zwei Burschen, die nur blöderweise etwas fragwürdige und verkorkste Eltern haben…

Nach der Schlägerei zwischen den zwei Kindern im Park beschließen die Eltern des „Opfers“ (Penelope und Michael Longstreet) sich mit den Eltern des „Täters“ (Nancy und Alan Cowan) zusammenzusetzten, um das Verhalten ihres Sohnes zu analysieren – vermutlich keine sehr gute Idee. Die gesamten 80 min des Filmes spielen sich in Wohnzimmer, Bad und Küche der Longstreets ab mit ein paar Ausflügen auf den Flur. Das Gespräch wird von Zeit zu Zeit immer intensiver und obwohl Alan und Nancy mehrmals am Gehen sind und schon den Flur erreicht haben, landen sie letztendlich doch immer wieder in der Wohnung. Irgendwann eskaliert das Ganze komplett. Jeder hasst mindestens einmal jeden einzelnen in der geräumigen Wohnung, in welcher die Luft immer dünner und dünner wird. Es kommen Dinge aus den Mündern, die definitiv besser hätten drinnen bleiben sollen, unter anderem der von Penelope selbstgebackene Apfel – Birnen – Cobbler aus Nancys Mund. Zum Ende kann ich lediglich sagen: Viel Lärm um nichts! (wörtlich gemeint)

Neben der Glanzleistung der Schauspieler, die echt phänomenal ist, konnte man die Ähnlichkeit zwischen Alan Cowan und Ben nicht leugnen ;-). Es war hochinteressant, den ganzen Film zu zerstückeln und die einzelnen Teile zu besprechen – es war sehr cool, was dabei herausgekommen ist. Das war generell eine Stunde voller Spaß und Gelächter. Der Film alleine war schon wirklich witzig, aber die Besprechung danach war dann noch das Sahnehäubchen!

„Der Knochenmann“   Lisa (7C)

Wir haben uns in Deutsch-Wahlpflichtfach den Film ,,Der Knochenmann“, der auf einem Brenner-Roman von Wolf Haas basiert, angeschaut. In diesem geht es darum, dass ein Mann namens Horvath verschwindet, der jedoch noch offene Leasing-Raten hat. Daraufhin lässt sich Simon Brenner (gespielt von Josef Hader) von seinem Freund überreden, sich auf die Suche nach dem Schuldner zu machen. Eine Spur führt ihn in eine österreichische Provinz zu einer bekannten Backhendlstation. Dort findet ein kannibalischer Kreislauf des Lebens statt. Tausende Hühner werden jede Woche verspeist. Die übrig gebliebenen Reste werden zermahlen und an die nächste Generation von Hühnern verfüttert.
Als Brenner dort ankommt, wird sein Spürsinn noch durch andere Dinge geweckt, unter anderem durch einen gefundenen, abgetrennten Finger. Seltsames ereignet sich rund um das Gasthaus und dessen Besitzer Löschenkohl, und Brenner beschließt so lange zu bleiben, bis er Antworten auf seine Fragen hat.  Außerdem richtet sich seine Aufmerksamkeit nun auch auf die Juniorchefin Birgit, für die er Gefühle entwickelt.
Aufgrund der Szenen mit den Hühnern hat uns der Herr Professor Scherzer geraten, kein Hühnerfleisch während des Filmes zu essen. Weil jedoch ein paar Freunde und ich es darauf ankommen lassen wollten, haben wir uns vom McDonald‘s Chicken Nuggets mitgenommen. Als Fazit können wir sagen, dass man eher kein Gulasch dabei essen sollte.
Es war sehr interessant, so einen Film zu sehen und zu analysieren, weil ich ihn privat wahrscheinlich nie angeschaut hätte. Das Beste ist aber dennoch immer die Nachbesprechung. Es kommen so viele Aspekte zusammen, die man alleine niemals gesehen hätte. Aber das Wichtigste ist, dass es immer sehr lustig ist.

Die Sprache der Werbung   Christina (6A)

Vor einigen Wochen haben wir uns im Deutsch-Wahlpflichtfach mit Werbungen beschäftigt und diese analysiert. Das war, meiner Meinung nach, eine unserer interessantesten Stunden in diesem Jahr.
Wir haben typische Spots, die eine „Anti-age“-Creme und ein „gesunden Snack“ anpreisen, gesehen. Durch die Analyse mit unserem Professor wurden mir viele Einzelheiten und Kleinigkeiten bewusst. Es ist sehr beeindruckend, mit welchen psychologischen Methoden und Tricks wir zum Kaufen animiert werden sollen. Mir ist klar geworden, dass unsere Wahrnehmung gezielt manipuliert wird, indem nur die positiven Aspekte hervorgehoben werden und die weniger guten durch verschiedene Ablenkungen in den Hintergrund gerückt werden. Werbungen sprechen auch unser Unterbewusstsein an. Sie versprechen uns z.B. Reichtum, Liebe, Sicherheit, Abenteuer etc.
Ich hab mir davor nie Gedanken über Werbungen gemacht, aber seit dieser Stunde fällt mir auf, dass ich Werbungen aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachte. Ich bin, denke ich, ein wenig kritischer geworden, was Werbungen betrifft.

Die Sprache der Werbung   Dóra (7B)

Aus zwei Jahren Wahlpflichtfach sind mir viele Zitate in Erinnerung geblieben. Eines jener war zum Thema „Werbung“ aus dem Buch „Neununddreißigneunzig“  von Frédéric Beigbeder, in dem er sich mit dem Konsumverhalten der Menschheit auseinandersetzt. Das zuvor erwähnte Zitat lautet: „Kennt ihr den Unterschied zwischen Arm und Reich? Die Armen verkaufen Drogen, um sich Nikes zu kaufen, und die Reichen verkaufen Nikes, um sich Drogen zu kaufen.  “
Mir gefällt das Zitat besonders, weil es meiner Meinung nach kurz und bündig die Probleme und den „Teufelskreis“ unserer Gesellschaft auf den Punkt bringt.

Arno Geiger: Der alte König in seinem Exil   Anida (6A)
Erst vor kurzem haben wir im Deutsch-Wahlpflichtfach über das Buch „Der alte König in seinem Exil“ von Arno Geiger gesprochen. Es war eine Stunde von vielen Buchbesprechungen, aber mit einer der spannendsten meiner Meinung nach.
Das Thema des Buches ist Demenz (Alzheimer). Man setzt sich damit auseinander und wartet nicht darauf, dass im nächsten Moment im Roman etwas passiert, da das Hauptthema einem direkt am Anfang vor die Augen geführt wird.
Für mich war es etwas Neues, da ich sonst Bücher gelesen habe, die eine richtige Handlung hatten.
Auch die Stunde, in der wir darüber gesprochen haben, hat mir sehr gut gefallen. Wir haben ausführlich über das Thema Demenz gesprochen und einige haben auch von ihren Erfahrungen mit Demenzkranken erzählt, welche teils bewegend und teils lustige Geschichten waren.
Im Großen und Ganzen fand ich die Stunde sehr interessant und ich habe immer gespannt zuhören können. Auch wenn wir es im Wahlpflichtfach immer ziemlich lustig haben, war es schön, sich über ein ernstes Thema, welches viele Menschen betrifft, auszutauschen.

Wolf Haas: Das Wetter vor 15 Jahren   Johannes (7C)

Texte schreiben macht mir Spaß,
beim Lesen heuer auch Wolf Haas,
wovon auch alle begeistert waren,
definitiv „Das Wetter vor 15 Jahren“.
Das Buch ist bis zum Schluss interessant,
den Autor habe ich auf der Mariahilferstraße schon erkannt.
Autogramm wollte er mir keines geben,
die Einkaufstaschen seien so schwer zu heben.

Wolfgang Herrndorf: Tschick   Tania (7C)

„Das hatten mir meine Eltern erzählt, das hatten mir meine Lehrer erzählt, und das Fernsehen erzählte es auch. […] Der Mensch ist schlecht. Und vielleicht stimmte das ja auch, und der Mensch war zu 99 Prozent schlecht. Aber das Seltsame war, dass Tschick und ich auf unserer Reise fast ausschließlich dem einen Prozent begegneten, das nicht schlecht war.“ (S. 209)
Dank dem Wahlpflichtfach Deutsch habe ich ein neues Lieblingsbuch gefunden.
Es geht um einen Außenseiter namens Maik, der sich für langweilig hält, und einen Typen namens Tschick, der vor vier Jahren mit seinem Bruder aus Russland gekommen ist. Als die Sommerferien beginnen, schlägt Tschick vor, zu seinem Großvater in die Walachei zu fahren mit einem gestohlenen Lada. Maik zögert zuerst, aber kommt letztendlich mit. Zusammen erleben sie ein wahnsinniges Abenteuer, welches mich zum Lachen, zum Nachdenken und zum Inspirieren gebracht hat.

Exkursion ins Esperantomuseum   Cosma (7B)

Du denkst, du kennst alle europäischen Sprachen?
Das taten wir auch lange.
Genaugenommen bis zum 18. 5. 2016, dem Tag, an dem uns Banausen (wieder einmal) die Augen geöffnet wurden. Zumindest für die verwirrenden verborgenen Welten der Sprache. Der Traum von der Vereinfachung und dem Verständnis ebenjener war es auch, der zur Konstruktion der Plansprache „Esperanto“ Anfang des 20. Jahrhunderts beitrug. „Esperanto – lingvo de paco“ – Die Vision der einfachen einenden Sprache und Bewegung Europas. Tausende aktive Anhänger, prominente Befürworter wie Tolstoi und Berta von Suttner, offensichtlich verloren, weil verfolgt und vergessen von national(sozial)istischen Politikern. Unfassbar, wie etwas so Gewaltiges wie eine ganze Sprache einfach in den Tiefen der Geschichte verschwinden kann. Genauer betrachtet dann aber doch wieder nicht so unglaublich: Das Scheitern dieses groß angelegten Experiments führt uns unsere Machtlosigkeit gegenüber der Sprache deutlich vor Augen. Sie ist in jedem Kopf, lässt sich aber nicht einfach ent- und unterwerfen. Sie entsteht und entwickelt sich selbstständig, gliedert deine Welt und lenkt deine Wahrnehmung. Als Beispiel wären hier die alten Römer zu nennen, die sowohl die roten Streifen der Toga als auch den Schwan als purpurn bezeichneten. Die Pirahã-Indianer führen ein Leben ohne Zahlen (welch Traum für manchen Germanisten), ohne Vergangenheit, Zukunft oder Parallelgeschehen. Doch wie das kommt, ist eine andere Geschichte für einen anderen Augenblick. Apropos Augenblick – ein wunderbares deutsches Wort, das sich erhielt, obgleich es konstruiert wurde: Von den Anhängern des Purismus im 17. Jahrhundert, die sich das Ziel setzten, die deutsche Sprache von lateinischen und französischen Begriffen zu reinigen. Leider ist ihnen dabei trotz aller Akribie, die beispielsweise die Pause zur Zwischenstille und das Fenster zum Tageleuchter werden ließ, wohl die lateinische Wurzel ihres eigenen Gruppennamens entgangen. Faszinierend, wie viel einem ohne unser Wahlpflichtfach entgehen würde, nicht wahr?

Wolfgang Herrndorf: Tschick   Nina (6A)

Das Wahlpflichtfach ändert Meinungen! Wirklich wahr! Viele haben bestimmt schon von dem Buch „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf gehört. Oft werden Auszüge in Schulbüchern abgedruckt. Allerdings immer nur genau die unspannenden Stellen. So wird das Buch für viele uninteressant. So auch für mich. Als wir dann beschlossen haben, „Tschick“ im Wahlpflichtfach zu lesen, war ich anfangs nicht besonders begeistert. Aber je weiter ich im Buch gekommen bin, desto besser hat es mir gefallen und im Endeffekt kann ich sagen, dass es ein wirklich gutes Buch ist. Das war auch die allgemeine Rückmeldung bei der Buchbesprechung und das, obwohl mehrere Leute anfangs etwas skeptisch waren.

Thema Übersetzungen   Elisa (6A)
Da ich vergangenes Schuljahr leider kaum zum Lesen gekommen bin, habe ich beschlossen, dieses Jahr das Wahlpflichtfach Deutsch zu besuchen. Auch viele Schüler und vor allem meine Geschwister haben es mir empfohlen und meine Erwartungen wurden natürlich nicht enttäuscht.
Denn nicht nur Bücher werden gelesen und besprochen: In den meisten Stunden reden wir über interessante und doch witzige Themen, wie zum Beispiel „Sprachpannen“ durch Übersetzungen. Vor allem bei Rezepten oder deutschen Speisekarten in anderen Ländern gibt es zahlreiche Übersetzungsfehler. Als Beispiel die Anleitung für ein Gericht namens „Abb mit Sahne“: „[…] Fügen Sie gepeitschte Sahne hinzu. Schale-Abb, Decke mit Mischung, dient mit Wahnsinnigen oder Erdbeere.“
Was damit gemeint ist? Darüber konnten auch wir nur rätseln, Spaß hat die Stunde dadurch umso mehr gemacht!

„Literatur-Schatzkiste“

Neben der Schulbibliothek gibt es an unserer Schule auch eine „Literatur-Schatzkiste“, d.h. eine Sammlung von Klassenlektüren, die beständig erweitert wird. Hier können klassenweise Bücher ausgeborgt werden, die im Rahmen des Deutschunterrichts gelesen werden, z.B. die beliebten Kinder- und Jugendbücher „Vorstadtkrokodile“ (M. von der Grün), „Caius, der Lausbub aus dem alten Rom“ (H. Winterfeld) oder „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ (J. Kerr).