Philosophie

Philosophie

Die wunderbare, interessante, anregende, abenteuerliche Reise in die Welt der Philosophie beginnt in der 8.Klasse und umfasst eine unendliche Denkstrecke über einen endlichen Zeitraum von zwei Stunden pro Woche. 

Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch? 

Ich weiß, dass ich alles fragen darf.  

Ich lerne, dass es keine endgültigen Antworten auf Fragen gibt. 

Ich erkenne, dass nichts ist, wie es scheint. Ich diskutiere solange, bis ich an die Grenzen des eigenen Denkens stoße und erweitere diese Grenzen.      

Ich genieße den Luxus zu denken um des Denkens willen. 

Ich erlaube mir Fragen zu stellen, warum die Dinge sind, wie sie sind? 

Ich darf hinter ethische Dilemmata blicken und stundenlang über moralische Entscheidungen mit meinen Klassenkollegen* innen diskutieren. 

Ich darf Staatsformen kritisieren und erkennen, in welchen Bereichen die demokratische Staatsform ihre Schwächen hat.  

Ich ergründewas den Menschen in seinem Innersten bewegt und wie er seine Handlungen vor sich selbst und anderen rechtfertigt. 

Ich werde konfrontiert mit den großen Denkern – wie Sokrates, Aristoteles, Platon, Kant, Sartre, Jaspers und habe somit die einmalige Gelegenheit, mich von tiefgründigen Texten berühren zu lassen. 

Ich werde erfahren, welche Fragen die Philosophie in Hinblick auf unsere moderne Welt stellt und ob sie gar vielleichLösungen für ein bessere Welt anbieten kann. 

 Lass dich ein auf das Abenteuer Philosophie 

Im Wahlpflichtfach Philosophie versuchen wir über unseren Tellerrand zu blicken. Wir staunen, wir wundern uns und wir erschüttern uns und hoffentlich werden wir nicht verlacht von einer thrakischen Magd, weil wir staunend den Sternenhimmel erblicken. Aber vor allem möchten wir eine gute Zeit miteinander verbringen, dann kommt das Philosophieren schon irgendwann…

Folgende Themen stehen zur Wahl:

Unser erster Themenblock führt unser traditionell in die Galerie Westlicht, wo im September jeden Jahres die Pressfotos des Jahres gezeigt werden. Der Lehrausgang ist der Ausgangspunkt für weiterführende Fragen zu Bildikonen und den Thesen von Susan SONTAG. Je nachdem wie lange wir verweilen möchten, sehen wir uns entweder Antonionis Meisterwerk Blow Up oder aber Hitchcocks Das Fenster zum Hof an.

In diesem Kapitel möchte ich den Schülern die Gedankenwelt Günter ANDERS näherbringen und sie mit seinen verstörend aktuellen wie provokanten Thesen konfrontieren. Ist der Mensch noch das Subjekt der Geschichte und hat sich die Technik nicht längst über den Menschen erhoben, so dass dem Mensch nur bleibt, schamhaft zu ihr empor zu blicken? Ist das schlimmste Datum der Weltgeschichte, der Tag vor dem Abwurf der zweiten Atombombe auf Nagasaki wie ANDERS meint und wie ist das Verhältnis von Auschwitz und Hiroshima zu denken?
Anders Thesen sind dabei so verstörend wie aktuell und verdienen es, neu gedacht zu werden.

Der Existentialismus erfreut sich gerade seines x-ten Frühlings, so bietet er einer jungen Generation Antworten auf Fragen nach sinnvollem Handeln und dem richtigen Leben in einer für viele unübersichtlich gewordenen Welt.
Wir beschäftigen uns mit Camus Lieblingswörter (nach Iris RADISCH) und seinen bedeutendsten Werken Der Fremde und Die Pest und warum die Band The Cure neuerdings auf Konzerten Kissing an Arab singt. Über Camus gehen wir zu Sartre und beschäftigen uns mit dem schmalen Text Der Existentialismus ist ein Humanismus. Schließlich beleuchten wir das Verhältnis der beiden zueinander, das, man kann es vorweg nehmen, zerrüttet war.

Am Ende gehen wir gleichsam an den Beginn, nämlich zu jenem eigenwilligen dänischen Philosophen Kierkegaard, der als Ahnherr der Existentialismus gilt und der fast 100 Jahre vorher schon fragte: “Wer hat mich in diese Welt geworfen?”. Das Kapitel über Kierkegaard halte ich als Lesung, gleichsam als Vorbereitung für das Studium, in dem es dann auch gilt, das Mitschreiben zu erlernen.
Wir werden versuchen zu klären, ob es sich ethisch oder ästhetisch besser lebt oder wir nur durch den Sprung in den Glauben errettbar sind. Zudem versuchen wir Kierkegaards Sündenfallgeschichte zu folgen, nach der Gott an der Vertreibung des Menschen aus dem Paradies zumindest mitschuldig ist.

Im Kapitel Medizinethik möchte ich klären, welche sinnvollen und weniger sinnvollen Konzepte es gibt, den Beginn des menschlichen Lebens zu bestimmen. Wesentlich für die Beantwortung werden zwei Texte sein.

  1. Hans-Martin SASS: Hirntod und Hirnleben.
  2. Peter SINGER: Schwangerschaftsabbruch und ethische Güterabwägung.

Ziel dieses Kapitels ist, verschiedene mögliche Zeitpunkte kennen zu lernen, um diese argumentativ verteidigen zu können.