Geschichte und politische Bildung
ist ein Trägerfach, wenn auch kein “Hauptfach”. Geschichte hilft der Gegenwart Sinn und Zuversicht zu vermitteln. Und: Geschichte ist ein bisschen wie Rätsellösen. Aber dazu später mehr. Die Geschichte von unten (zum Beispiel aus der Sicht von Kindern, einfachen Bauern oder Arbeitern) oder von oben (Feldherren, Herrscher) zu erzählen, den Schwerpunkt auf Wirtschafts- , Sozial- oder Frauengeschichte zu legen oder schlichtweg die Geschichte als Propaganda zu demaskieren. Das alles kann Geschichte oder besser gesagt, das versuchen wir im Fach Geschichte. Das Fach, das Eltern in ihrer Schulzeit besuchten, das gibt es so nicht mehr (“cultural turn“). An seine Stelle ist ein Fach gerückt, das nicht mehr die eine gültige Geschichte erzählen will, sondern zeigt, dass Geschichte viele Perspektiven, Zugänge und Methoden kennt und die richtigen Fragen oft sinnvoller sind als kurzfristig gültige Antworten.
Wir erfahren, dass über Caesar unterschiedlich gedacht wurde und dass sich die visuelle Darstellung (z.B. im Film) Kleopatras ständig verändert. Wir betrachten Karten, die nach Osten zeigen (“Orientierung”), andere sind “genordet”, zuweilen liegt Europa in der Mitte, aber nicht zwangsläufig und vor allem nicht immer und nicht global. Wir analysieren historische Gemälde und Skulpturen und als “Königsdisziplin” wagen wir uns an die Interpretation von Karikaturen. Das ist sehr ähnlich wie ein Rätsel lösen, denn man muss genau schauen und die richtigen Schlüsse ziehen.
Das Fach Geschichte wird von der 2. – 8. Klasse unterrichtet, normalerweise zweistündig (Ausnahme 5. Klasse einstündig) und es ist selbstverständlich maturabel. Als Team versuchen wir bewährte Lehrausgänge zu institutionalisieren, so fährt die 2. Klasse nach Asparn/Zaya und nach Carnuntum. In der Oberstufe besucht die 7. Klasse das Filmmuseum (“Manipulation und KINO”) und fährt nach Mauthausen. Wir besuchen die World-Press-Photo Ausstellung und das stillgelegte Atomkraftwerk Zwentendorf.
Ein Zeitzeug:innengespräch mit Eva SCHLOSS oder ein Expertengespräch mit Moderator Armin WOLF – es ist immer etwas los und tot, alt und verstaubt ist “unsere” Geschichte jedenfalls nicht.
Das Team der Geschichte-Lehrer:innen
AK-Planspiel Sozialstaat
AK-Planspiel „Sozialstaat“ 7. Klasse
In der 7. Klasse nehmen die Schüler/innen nach Möglichkeit an dem halbtägigen Planspiel „Sozialstaat“ in der Arbeiterkammer Wien teil. Das Planspiel ist eine passende Ergänzung zum Unterricht in den Fächern „Geographie und wirtschaftliche Bildung“ sowie „Geschichte und Politische Bildung“. Dabei schlüpfen die Schüler/innen in die Rollen von Arbeitnehmer/innen in der industriellen Revolution. In Konkurrenz um wenige Jobs müssen sie versuchen gemeinsam ihre Lebens- und Arbeitssituation zu verbessern. Ihre Aufgabe ist es, die eigene Verhandlungsposition gegenüber ihrem/r Arbeitgeber/in (gespielt von dem/der jeweiligen Workshopleiter/in) zu stärken und ihren Lebensstandard durch Einführung von Arbeits- und Sozialgesetzen zu verbessern. Außerdem können sie staatliche Willkür, in Form eines absolutistischen Kaisers dargestellt, als sozioökonomischen Störfaktor erkennen. In Diskussionen werden soziale und kommunikative Kompetenzen, unter anderem zu Lohnverhandlungen und staatlichen Leistungen, gestärkt.
Besonders interessant ist es für die Schüler/innen die Chancen bzw. Hindernisse eines gemeinsamen solidarischen Handelns spielerisch zu erfahren.






