„Lass uns die Welt vergessen“ Lehrausgang Volksoper

Am 09. Mai habe ich, Barbara Goebel mit 64 SchülerInnen der Klassen 6B und 7ABC MusikerInnengruppe die Abendvorstellung „Lass uns die Welt vergessen“ in der Wiener Volksoper besucht. Diese Karten wurden von der Volksoper kostenfrei zur Verfügung gestellt, da die Thematik im Stück, die damalige Geschichte und politische Lage aufzuzeigen, noch immer sehr wichtig ist. Ich nutzte sogleich die großartige Chance und besorgte diese Karten für uns.

„Lass uns die Welt vergessen- Volksoper 1938“ – Ein Stück mit Musik von Theu Boermans und Keren Kagarlitsky.

Dieses Stück setzt sich intensiv mit der Geschichte der Volksoper um 1938  auseinander, wobei auch original Film und Tonaufnahmen der damaligen Zeit (NS Zeit) gezeigt werden.

Regisseur Theu Boermans bringt in dieser Aufführung die schöne, fröhliche Unterhaltung der Operette auf die Volksopernbühne und stellt ihr die kalte politische Realität der NS-Zeit gegenüber. Dirigentin Keren Kagarlitsky rekonstruierte die Partitur von Gruß und Kuss aus der Wachau von Jara Beneš. Und das Ensemble von heute spielt das Ensemble von damals. Es scheint, dass hier die Flucht aus dem Alltag in eine andere Welt, eine Traumwelt vorgespielt wird. Im Laufe der Proben bringt die Machtübernahme der National-sozialisten für die Volksoper gravierende Veränderungen mit sich: Entlassungen auf allen Ebenen des Hauses folgen, von Opernsängerinnen und -sängern über Dirigenten, Orchestermusiker und Librettisten. Menschen, die aufgrund ihrer jüdischen Wurzeln oder ihrer politischen Einstellung verfolgt werden.

Dieses berührend-bedrückende Stück regt sehr zum Nachdenken an. Den historischen Rahmen bilden großformatige Film- und Tonaufnahmen aus der „Anschluss“-Zeit, wie die „Gott schütze Österreich“-Rede des austrofaschistischen Kanzlers Kurt Schuschnigg oder Hitlers Brüllorgie am Heldenplatz.

Die Inszenierung ist sehr spannend und toll. Alle SchülerInnen und LehrerInnen waren sehr beeindruckt von diesem „berührend bedrückendem Stück, das in seiner Aktualität erschaudern lässt“.

Barbara Goebel