Am Donnerstagnachmittag den 16.9.2021 wurde uns eine seltene Gelegenheit zu Teil. Die Musikgruppe 8AB durfte nämlich eine Orgelführung inklusive Hörprobe in der Michaelerkirche erleben. Möglich war uns dies durch das Vitamin-B unserer Frau Professor Hofer-Nill. Nach einer kurzen Begrüßung vom Manuel Schuen, dem Organisten, lauschten wir auch schon einem mehrminütigen Konzert nur für uns. Dabei bewies unsere Frau Professor auch wieder sofort wer sich hier auskannte. Denn während wir uns gemütlich auf die Sesseln hinknotzten, ging sie in der Kirche umher, um die Klangunterschiede zu hören, die sich durch die Architektur ergaben. Daran hat von uns natürlich keiner gedacht.
Nach der kurzen Vorstellung gingen hinauf zur Orgel, die, wie in fast allen Kirchen, direkt über dem Eingang ist. Nun sammelten wir uns im Halbkreis um Hr. Schuen, der auf seinem barocken Orgelpult saß. Wir hörten gespannt zu, während er uns über die Entstehung der Töne, die Arten der Pfeifen, die Kosten einer Orgel, den Blasebalg, die Fußpedale, die Register, … erzählte. Das Beeindruckendste war aber wohl doch, dass die Orgel komplett mechanisch funktioniert, was eine unglaubliche Meisterleistung technischen Könnens darstellt (vor allem für damals). Manch einer könnte denken, dass dies alle trockene Theorie ist und hat damit auch recht. Doch die lockere Art von Manuel Schuen, die vielen Demonstrationen und das Ansehen, Anhören und Anfassen (!) machten es zu einer unglaublich angenehmen Erfahrung. Auch sein leicht schräger Humor trug dazu bei. (Diesen sollen, laut Hr. Schuen, alle Organisten haben, da die Fähigkeit Orgel zu spielen jeden zu einem schrägen Vogel mache 🤣.) Doch das absolut Beste war, dass wir die Möglichkeit bekamen auf dieser rund 300 Jahre alten barocken Orgel zu spielen! Als jemand, der sehr gerne Klavier spielt, war es eine unglaubliche Erfahrung. Es ist ein ganz eigenes Gefühl auf diesem „Thron“ zu sitzen und so ein mächtiges Instrument erklingen zu lassen. Doch bekam ich fast einen Knoten im Gehirn, als ich versuchte zu spielen, da der Unterschied zum Klavier doch enorm war (drei Reihen Tasten + Fußpedale, halb so lange Tastenreihen und Töne auf schwarzen Tasten, die normalerweise auf Weißen sind). Nichts desto trotz war es eine unglaubliche Exkursion für mich, an die ich mich gerne zurückerinnere.
Phillip A. Heimerl