Anfang dieses Schuljahres bin ich über die Möglichkeit eines Projektes für SchülerInnen im mumok über das Thema moderne Physik informiert worden, speziell über Teilchenphysik in Verknüpfung mit moderner und zeitgenössischer Kunst – ein Projekt, das mit einer selbstgestalteten Ausstellung im mumok endet.
Ich war sofort Feuer und Flamme und fand die Möglichkeit großartig, dass Schüler*innen über die komplexe Materie der Physik in Verbindung mit Kunst sehr Wissenswertes erfahren und ihnen durch diese Verknüpfung eine weitere Perspektive eröffnet wird. Außerdem ergibt sich dadurch eine wunderbare Möglichkeit für die SchülerInnen, ihre selbstgestalteten Werke und Ideen am Ende des Schuljahres im mumok zu präsentieren.
Mit meinem BE-Kollegen Peter Haselmayer haben wir dieses Projekt gemeinsam in der Schule gestartet. Am 20.10.2020 besuchten wir mit der Klasse 4E das MUMOK zu einem Workshop, bei dem Wissenschaftler*innen vom Institut für Hochenergiephysik (HEPHY) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften allerlei Wissenswertes über das Standardmodell und die allerneuesten Forschungsergebnisse der Teilchenphysik mit PowerPoint, Film und Anschauungsobjekten präsentierten.
Nach den sehr interessanten und informativen Vorträgen startete der zweite künstlerische Teil des Workshops, in dem eine intensive Auseinandersetzung mit moderner und zeitgenössischer Kunst stattfand. Die Schüler*innen erfuhren dabei, wie viele überraschende Parallelen in den beiden Disziplinen Kunst und Physik zu finden sind und kreativ aufgearbeitet werden können.
Die Schüler*innen wurden dabei in drei Gruppen aufgeteilt:
– Die erste Gruppe war im Museum unterwegs, wo die Schüler*innen Bilder betrachteten und analysierten. Dabei fertigten sie auch selbst Skizzen an.
– Die zweite Gruppe war malerisch und künstlerisch kreativ tätig. Die Schüler*innen fertigten Kugelbilder an und bastelten mit Papier und Stäbchen. Sie waren mit Begeisterung dabei, hatten viel Spaß und es entstanden dabei sehr tolle Werke.
– Die dritte Gruppe ließ sich durch Bilder und Videos über den Teilchenbeschleuniger (CERN) inspirieren und bekam dabei auch Inputs über die mögliche kreative Umsetzung der Themen Urknall, Universum und Entstehung des Lebens.
Nach dem intensiven und tollen Workshop-Tag begannen in den nächsten Wochen die Arbeiten im schulischen BE-Unterricht mit meinem Kollegen Peter Haselmayer.
Leider kamen uns Corona-bedingte Schulschließungen dazwischen, aber die Schüler*innen waren mit Eifer und Begeisterung dabei und es entstanden wirklich tolle Werke.
Die Aussagen einiger SchülerInnen der 4E illustrieren diese Eindrücke und Erfahrungen:
• Es war ein sehr abwechslungsreiches Programm an diesem Tag und wir haben die aktuelle Ausstellung besucht, das war sehr interessant. Mir hat der Workshop sehr viel Spaß gemacht, vor allem der kreative Teil war besonders lustig. (Flori)
• Es hat mir sehr gut gefallen, vor allem das Kugelbild erstellen und basteln. Auch die Führung durch die Ausstellung und Betrachtung der Bilder war toll. (Leni)
• Im BE-Unterricht haben wir das Thema aufgegriffen und eigene Projekte umgesetzt. Wir haben uns Themen ausgesucht, über die wir zuerst recherchiert und dann alleine oder in Kleingruppen umgesetzt haben. Es wurde sowohl digital als auch mit den verschiedensten analogen Techniken gearbeitet. Uns allen hat sowohl das kreative als auch das wissenschaftliche Arbeiten große Freude gemacht. (Marie)
• Jeder hat verschiedene Themen bearbeitet, zum Beispiel über den Urknall oder über verschiedene Planeten bis zu Modellen. Wir hatten dafür mehrere BE-Stunden Zeit und haben diese sehr intensiv verbracht. (Lilly)
• Als uns aufgetragen wurde, die Themen künstlerisch umzusetzen, ist mir gleich ein Gedanke mit einem Apfel gekommen. Er war einfach in meinem Kopf. Ich mag die Idee, dass ein einfaches Ding, ein Apfel, der Welt helfen kann, so etwas Großes wie die Schwerkraft zu entdecken. Obwohl es eher eine Legende ist, dass Isaac Newton ein Apfel auf den Kopf fiel, hat mich dieser Gedanke dazu inspiriert, dieses Bild zu zeichnen. Es ist kein besonders auffälliges Werk, aber wenn man genau hinschaut, kann man viele Details in meinem Bild erkennen. (Rita)
• Während des Arbeitens hatten wir alle sehr viel Spaß unsere Ideen umzusetzen. Jedoch ist es uns nicht leicht gefallen uns zu entscheiden, welche Werke wir tatsächlich ausstellen wollen. Letztendlich sind wir alle sehr glücklich mit unseren Werken und obwohl manche von uns oft Ideen änderten, haben wir eine gute Auswahl an Werken für die Ausstellung zusammen-gestellt. Wir fühlen uns sehr geehrt, unsere Arbeiten präsentieren zu dürfen. (Resi)
Wir bedanken uns sehr bei der Organisation SCIENE&ART@SCHOOL – Cultural Collision Vienna vom CERN, besonders bei Dr. Michael Hoch, den Physiker*innen und vortragenden Wissenschaftler*innen sowie dem Kunstvermittlungsteam des MUMOKs für diesen inspirierenden Workshop!
Die Abschlusspräsentation und Ausstellung im MUMOK war für uns ein wirklich tolles Event und das Highlight des Projekts. Vielen herzlichen Dank!
Mag.a Barbara Goebel,
Mag. Sebastian Glantschnig & Mag. Peter Haselmayer