Tag 1: Als wir am Montagmittag in Valencia ankamen, wurden wir am Flughafen bereits von Arnau empfangen und zu unserer Sprachschule: „Costa de Valencia“ gebracht. Dort lernten wir unsere Gastfamilien und Unterkünfte kennen. Ich hatte mit meiner Gastmutter großes Glück. Sie hat sehr gut gekocht und war äußerst freundlich. Anschließend trafen wir uns wieder mit Arnau der uns am restlichen Nachmittag durch die Altstadt von Valencia führte. Diese gab uns einen tollen Einblick in die valencianische Geschichte. Wir besuchten beispielsweise eine von den Mauren erbaute Moschee, welche allerdings später in eine Kirche umfunktioniert wurde. Weiters zeigte er uns noch das Rathaus und die Arena. Hier finden die sehr umstrittenen Stierkämpfe bis zum heutigen Tag noch manchmal statt. Daran scheint sich die seit kurzem linke Regierung noch nicht heran zu trauen. Zum Abschluss probierten wir dann noch eine für Valencia typische Erdmandelmilch namens „Horchata de Chufa“. Den Abend bekamen wir frei.
Am 2.Tag begann unsere erste Unterrichtseinheit um 10 Uhr in der Sprachschule. Dort wurden wir dann aufgrund der Ergebnisse eines Einstufungstests, welcher bereits in Wien durchgeführt wurde, in 3 verschiedene Gruppen aufgeteilt. In der Sprachschule wurde uns von sehr lustigen und sympathischen Lehrer:innen auf spielerische Art und Weise die spanische Sprache näher gebracht. Am ersten Tag wiederholten wir zuerst die bereits gelernte Grammatik. Wir wiederholten die bereits bekannten Vergangenheitsformen, den Imperativ und einige für Touristen besonders wichtige Vokabel. Anschließend spielten wir ein kleines Kennelernspiel indem man Interessen, Hobbies, Lieblingsfilme und vieles mehr über die anderen Mitschüler:innen und unseren Lehrer herausfinden konnten. Weiter ging es mit für die Region typischen Früchten Speisen und Getränken. Unsere Gruppe hatte mit unserem Lehrer besonderes Glück, da er mit sehr viel Humor und Geduld einen besonders guten Draht zu uns hatte, und uns so viel mitgeben konnte. Am Nachmittag begleitete uns Arnau zum Strand von Valencia. Dort hat es uns dann so gut gefallen, dass wir die eigentlich geplante Hafentour kurzerhand abgesagt haben, um so mehr Zeit am Strand zu haben, wo wir dann vor allem beim Volleyballspielen sehr viel Spaß hatten.
Am Mittwoch bin ich um 8:30 aufgestanden um ausreichend Zeit zu haben mich nach dem langen gestrigen Tag zu duschen und fertig zu machen, und das Wichtigste um mich mit meinen 2 ausgesprochen freundlichen „Abuelas“ (Omas) unterhalten zu können und so auf eine ganz besondere Art mein Spanisch in der Praxis anwenden und verbessern zu können. Eine kommt aus Cali in Kolumbien und die andere aus Caracas in Venezuela. Sie machten mir an dem Tag eine kolumbianische Spezialität namens Arepas. Das sind dicke Maisfladen mit diversen Füllungen. Danach ging es pünktlich um 10 Uhr in die Sprachschule, wo wir die spanische Küche näher kennenlernten. Außerdem behandelten wir den Imperativ und die am Tag zuvor geübten Vokabel für Essen, die wir anhand von Rezepten üben konnten. Als Hausaufgabe wurde uns ein österreichisches Rezept in spanischer Sprache gegeben. Zu Mittag aßen wir wie immer bei unseren Gastfamilien. Ich bekam einen sehr guten kolumbianischen Bohneneintopf zubereitet. Der Nachmittag und Abend wurde uns frei gegeben. Da uns der gestrige Tag am Strand so gut gefallen hat, sind wir heute gleich wieder hingefahren.
Am Donnerstag trafen wir uns schon etwas früher als sonst bei der Sprachschule. Wir fuhren anschließend zu einem Straßenmarkt, mercadillo. Dort gab es vor allem Kleidung aber auch Schmuck und vieles mehr zu sehr günstigen Preisen. Beim Mercadillo angekommen trennten wir uns, sodass alle die Möglichkeit hatten bei den Ständen, welche am meisten dem eigenen Geschmack entsprachen, ein Souvenir oder Sonstiges zu kaufen. Man durfte den Markt anschließend auch eigenständig verlassen. Diese Gelegenheit nutzte ich, um zum Fußball Stadion Valencias dem „Estadio Mestalla“ zu fahren. Dort buchte ich eine Stadionführung, in der man sehr interessantes Fußball-nerdiges Insiderwissen vermittelt bekam. Die Sprachschule begann ausnahmsweise erst am Nachmittag. Heute mussten wir die Rezepte präsentieren. Nach der Sprachschule kamen wir zum Essen nach Hause um anschließend in Begleitung von der Frau Professor und auf Empfehlung der Sprachschule in eine Karaoke Bar zu gehen. Dort durften wir uns Songs aussuchen die war dann in Gruppen performten. Das fanden wir alle sehr lustig.
Am Freitag begann die Sprachschule wie immer um 10 Uhr, wo wir zu Beginn einen einstündigen Test gemacht haben. Dieser beinhaltete eine Hörübung, einen Text und Grammatik Aufgaben. Da er von allen bestanden wurde bekamen wir im Anschluss auch unsere A2 Zertifikate. Danach bekam jede/r die Möglichkeit seinen Lieblingssong auf Spanisch abzuspielen. Das hat allen sehr gut gefallen. Weiters haben wir über unsere Lieblingsserien aus dem spanischen Sprachraum gesprochen. Zu Mittag aßen wir wieder bei unseren Gastfamilien, diesmal bekam ich ein Gericht aus Venezuela namens „Chachapa“ (für mich extra in vegetarischer Version), was eine Art Maispalatschinke mit Mozzarella Füllung ist. Am Nachmittag trafen wir uns mit der Frau Professor Kövari und Arnau für eine Altstadt Quiz „Ghymkhana“ in der Stadt. Dafür mussten wir fremde Leute auf Spanisch über Festivitäten berühmte Gebäude, Valenciano und vieles mehr befragen. Danach bekamen wir den Abend frei.
Am Samstag trafen wir uns bereits um 8:30 bei der Sprachschule um den Bus nach Dénia zu erwischen. Den hätten wir zwar fast verpasst, weil am Wochenende nicht alle Busse fahren, wir haben ihn allerdings aufgrund eines 500 Meter Sprints der Frau Professor erwischt. Die Busfahrt dauerte in etwa 2 Stunden. Von Dénia sind wir dann anschließend noch mit einem Kleinbus zu einem Aussichtspunkt gefahren. An diesem Punkt durften wir uns aussuchen, ob wir lieber zum Strand von Dénia oder zu den bekannten Grotten „Las Rotas“ gehen wollten. Ich persönlich entschied mich für Zweiteres. Der Weg hat in etwa 1 Stunde gebraucht. Doch das hat sich auf jeden Fall ausgezahlt. Vor allem die Landschaft hat mir dabei besonders gut gefallen. In den Grotten gab es dann natürliche „Pools“, in denen man auch schwimmen konnte. Im Anschluss sind wir dann wieder in den Ort gefahren um dort Tapas essen zu gehen. Im Endeffekt haben dann alle Pizza oder etwas anderes gegessen, gut geschmeckt hat es allerdings trotzdem. Nach dem Essen hatten wir dann noch Zeit durch Dénia zu spazieren und sich den Ort anzusehen.
Am 7. Tag, Sonntag, trafen wir uns wieder um 10 Uhr bei der Sprachschule, um anschließend zur „Ciudad de las Artes y las Ciencias“ zu fahren. Dort besuchten wir das Wissenschaftsmuseum und das Oceanogràfico. Der gesamte Komplex ist in Bezug auf moderne Architektur wohl das beeindruckendste Bauwerk in Valencia. Zu Beginn bekamen wir die Möglichkeit besagten Campus genauer zu erkunden. Danach begannen wir mit dem Museum, indem es ganz viele verschiedene spannende Ausstellungen gab. Einerseits erfuhr man mir teils unbekannte „fun facts“ über den menschlichen Körper. Unter vielen anderen gab es auch eine tolle Ausstellung über den Weltraum und mögliche zukünftige Mars Kolonien. Nach dem Museum bekamen wir eine Stunde Mittagspause bevor wir dann das riesige „Oceanográfico“ besichtigten. Dort gibt es von Fischen und Wasservögeln, Pinguinen bis zu ausgefallenen Spinnen und Echsen so gut wie alles, was die Tierwelt im und am Wasser so zu bieten hat. Und vor allem riesige 180 Grad Panorama-Aquarien, unter denen man teilweise durchspazieren konnte. Und so gut einem das auf den ersten Blick gefällt, kann man das nicht vollkommen unkritisch sehen, dass Tiere ihr Leben lang, teils auf wenig Platz, dort eingesperrt sind. Insbesondere die Delphin-Shows, welche wir zum Glück nicht angeschaut haben, sahen die meisten von uns besonders kritisch. Nichtsdestotrotz war auch der letzte Tag so schön und lustig wie auch die gesamte restliche Reise. Am Montag sind wir von der Schule direkt zum Flughafen gefahren und gut nach Hause gekommen.
Florian Harrer